Alpen-Drüpt

Kontrollstation nahe der Lippe

Kurzfassung

Alpen-Drüpt lag an einer strategisch wichtigen Engstelle zwischen Rhein, Lippe und der römischen Fernstraße von Köln nach Xanten. Die hier nachgewiesenen Marschlager, ein dauerhaft besetztes Kastell sowie ein möglicher spätrömischer Wachtturm belegen die über Jahrhunderte anhaltende militärische Nutzung des Ortes. Mit seinen großflächig erhaltenen Befunden schließt Alpen-Drüpt eine wichtige Lücke zwischen den benachbarten Garnisonen Asciburgium und Vetera castra.

Verkehrskontrolle auf Fluss und Straße

Die römische Armee nutzte die verkehrsgünstige Lage von Alpen-Drüpt zur Überwachung von Transporten auf dem Rhein und der Lippe sowie des Landverkehrs auf der unweit verlaufenden Limesstraße. Die Lippe war eine Hauptverbindung ins östliche Germanien und mündete in diesem Abschnitt in einem breiten Schwemmkegel in den Rhein.

Militärstandort mit mehreren Funktionen

Das zentrale Element der römischen Anlage war ein Hilfstruppenkastell für rund 500 Mann. Es verfügte über ein steinernes Stabsgebäude (principia), ein Kommandeurswohnhaus (praetorium) und ein Speichergebäude (horreum). Die principia waren Verwaltungszentrum, Ort für militärische Zeremonien und Aufbewahrungsort von Truppenkasse und Feldzeichen. Im Umfeld finden sich mindestens zwei große Marschlager für je 10.000 bis 20.000 Soldaten. Ihre rund 15 bis 20 ha großen Grundrisse zeigen die charakteristisch abgerundeten Ecken römischer Militärlager.

Spuren eines spätrömischen Turms?

Im nördlichen Bereich der Anlage wurden zahlreiche Funde aus dem 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. gemacht. Möglicherweise stand dort ein burgus, ein kleiner spätrömischer Wehrturm mit steinerner Umwehrung. Solche Bauwerke dienten sowohl zur Kontrolle als auch zur Kommunikation entlang der römischen Grenze. Der Fund fränkischer Gewandspangen weist auf eine kontinuierliche, vielleicht sogar friedliche Nutzung des Platzes in der frühen fränkischen Herrschaftszeit hin – eine Seltenheit am Niederrhein.

Erforschung mit moderner Technik

Die Fundstelle wurde durch moderne geophysikalische Methoden wie Magnetometerprospektion und Luftbildarchäologie untersucht. Dabei konnten unterirdische Strukturen sichtbar gemacht werden, etwa die Umwehrung des Kastells oder die exakte Gliederung des Stabsgebäudes mit Innenhof und Säulenhalle. Diese Untersuchungen zeigen, dass weite Teile des Kastells und der Marschlager trotz Flussumlagerung und Erosion gut erhalten sind.

Ein militärischer Knotenpunkt von überregionaler Bedeutung

Alpen-Drüpt belegt eindrucksvoll die langfristige militärische Nutzung eines strategisch optimal gelegenen Standorts. Von der frühen Kaiserzeit bis in die Spätantike hinein war der Ort Teil der Grenzsicherung, Versorgung und Kommunikation am Niedergermanischen Limes. Seine herausragende Lage zwischen Moers und Xanten macht ihn zu einem Schlüsselfundort für das Verständnis römischer Militärlogistik am Niederrhein.

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Insgesamt 44 archäologische Fundplätze bilden die konstituierenden Teile der Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“. Wo liegen sie und was zeichnet sie aus?

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